Natz-vom-Ossenkopp-Orden 2004

Karlheinz Büscher

Ganz sicher habt ihr schon gedacht: 
Wer heute wohl das Rennen macht?
Wen heut man mit dem Orden ehrt,
der nicht zu Unrecht so begehrt!

So mancher fällt mir dabei ein,
doch jährlich kann's nur einer sein,
der diesen hohen Orden trägt,
der Nostalgie in uns erregt.
Beschwört er doch des Mannes Geist,
den man als Heimatdichter preist
und der als Bürger dieser Stadt
die Die-La-Hei gegründet hat.

Es ist, ihr wisst es, Natz Thier,
nach ihm benannt des Ordens Zier, 
des Ordens Natz vom Ossenkopp -
und wem gebührt dies Jahr solch Lob?

'S einer in der Narrenrunde
und bald vernehmt ans meinem Munde,
wer denn der Träger werden soll:
ein Narr und Bürger jeder Zoll!
Jedoch, bevor der Name fällt,
sei einiges von ihm erzählt.

Es ist ein echtes Urgestein,
das sich in unserem Verein
verdient gemacht hat um die Stadt,
so auch ist im Die-La-Hei-Senat.

Und machte er nicht sehr beliebt sich
im Narrenjahre fünfundsiebzig,
wo er als Narrenprinz der Stadt
die Herrschaft flugs errungen hat,
was ihm als alten SPDist
bisher noch nicht gelungen ist.

Doch immerhin war er als Vize
des Bürgermeisters beste Stütze.
Eröffnen von Kaninchenschaun
war jahrelang ihm zuzutraun.
Und als Ratsherr dieser Stadt
Fragen schlau gestellt er hat.

Ratherr bei der SPD -
tut ihm das nicht selber weh?
Von Schröder bis Genosse Trend
die SPD in Coesfeld - pustet (pennt).

Doch nichts bringt ihm die CDU,
ging sie doch längst zur ew'gen Ruh,
weil sie doch nicht Pro Coesfeld war,
der Name Vennes bleibt der Star.
Die Frau des Politik-Vereins
verdrängte selbst unsern Karlheinz!

So nun ist jetzt der Name raus -
wie wär's mit einem Kurzapplaus?

Als Bürgermeister gem gesehn
muss er als solcher leider gehen.
Dass ihn die Stadt nicht extra ehrt,
die Die-La-Hei hält's für verkehrt.
So muss die Narretei es tun
und gleich geschieht auch solches nun.

Mit dem Orden soll verbunden sein
die Bitte - misch dich weiter ein!
Wie wär's, wenn du es bald schon tät's
und den Verantwortlichen rät's
'nen Hallen-Pächter zu besorgen,
besser heute schon als morgen.

Stadthallen-Wlrt ohne Vertrag
die Die-La-Hei das gar nicht mag.
Ein Büttabend im Party-Zelt
wär nicht des Narren heile Welt.
Die Politik mag debattieren,
doch muss am Ende auch kapieren,
ohne Wirt ist hier bald Schluss
die schnelle Einigung ein Muss.
Musst Öhmann und den Backes wecken,
sonst sind sie die wahren Jecken.

Wir tagen heut zum Zeichen hier,
damit auch künftig fließt das Bier
aus diesen alten Hallen-Kränen -
hört im Rathaus auf zu Gähnen!
Was Karlheinz schon alles war,
Schützenkönig erst in diesem Jahr.
Geschossen hat er gar nicht schlecht,
der Vorstand fragt ihn nicht so recht.
Verschob zuvor sogar das Fest,
was nicht auf Ordnung schließen lässt.

Die Schützen standen nass im Regen,
da war Karlheinz der Rettungssegen.
Zwar schoss vorab ein Lümmel dann
im dollen Kopp den Vogel an,
da dachte Büscher: jetzt ist Schluss,
ich tue nun den Königsschuss!

Was Karlheinz denn sonst noch kann?
Erzählte ich's, ich bliebe dran.
Als Nikolaus auf unserm Berg
geht er gekonnt auch hier zu Werk.
Kaum ist der Prinzenbaum gepflanzt,
kommt er mit Ruprecht angetanzt.

Die Nachbarschaft und Sportverein,
sie können seiner sicher sein.
Das Ehrenamt war ihm nie fremd,
hat viele Aufgaben gestemmt.
Woher weiß ich das genau?
Von nebenan stammt meine Frau.

Zu ehren ihn ist reine Lust,
so komm nach vorn, dass deine Brust
der allerhöchste Orden zier.
Mit einer Stimme rufen wir:
Den Orden Natz vom Ossenkopp
hat er verdient - denn er ist top!

Laudatio gehalten und geschrieben von Secretarius Ralf Repöhler