Natz-vom-Ossenkopp-Orden 2006

Leo Hageböck

Es war in einer Sommernacht, 
der Leo hatte nachgedacht,
'nen Orden braucht die Die-La-Hei 
mit Renommee — wir sind so frei.

So rief der Leo bei mir an,
ob ich denn nicht mal helfen kann, 
an etwas Großem mitzubauen,
bei dem Coesfeld stolz wird schauen.

Natz vom Ossenkopp geheißen. 
Edel wie Porzellan aus Meißen 
sind die Männer, die ihn tragen, 
leistungsfähig, ohne Fragen.

Voriges Jahr stand wie ´ne Eins
der Orden unserm Öhmann Heinz, 
Pixas Hans und selbst der Backes 
tragen ihn für ihren Schmackes.

So sind bei der Die-La-Hei 
manche Brüste nicht mehr frei. 
Paul und Josef ziert der Natz, 
selbst bei Heiner fand er Platz.

Jemanden aus unseren Reihen,
ehrt man heut' mit höchsten Weihen. 
Und wer trägt ab heut' den Natz?
'S ist ein Mitglied des Senats.

Werner wird jetzt jubilieren,
muss dann leider doch kapieren,
selbst kriegt er den Orden (heut' noch) nicht,
der stellt's Gremium ins Licht.

Der Natz, der geht an einen Mann, 
den man nicht entbehren kann.
Er ist ein Meister im Organisieren, 
und klug genug, zur Tat zu führen.

Seit anno schnuff vorn mit dabei 
im Vorstand unsrer Die-La-Hei. 
Secretarius, Vize, Herr der Kohle, 
auf dem Parkett mit flotter Sohle...

Was nicht groß verwundern tut, 
lenkte er mit Unternehmermut 
lange Jahre Sperrholz Koch 
davon zeugt's Parkett heut' noch.

Neunzehn-siebenundneunzig 
zeigte er in voller Pracht sich. 
Leo brüllte - wunderbar,
war beim Jubiläum Star!

Ach, wie war es ehedem
unterm Ossenkopp doch schön, 
hieß das Motto dieser Sause, 
Leo führte — ohne Pause.

Zum Wohle unsrer Ossenstadt 
ein jeder was geleistet hat. 
Und aus unserem Verein,
prägt sich mancher Name ein.

Er stand dem Heiner treu zur Seite, 
und bevor derselbe sucht das Weite 
den Vorstand stellt er auf von Neuem 
so konnte Die-La-Hei gedeihen.

Strukturen hat er aufgebaut –
lag niemals auf der faulen Haut. 
So zahlte sich sein Eifers aus:
Zum Tanzen gibt's ein eignes Haus.

Der Fundus-Vater hat geackert, 
als Frau Bratbecker gegackert. 
Geehrt, geachtet, viel gemacht 
und nebenbei wurd' viel gelacht.

Leo empfängt nun seinen Natz, 
sofern an seiner Brust noch Platz. 
An seiner ordensschweren Brust 
trägt er die aus Berlin mit Lust.

Ular, Schwede mit Katamaran,
hatte es Leo dort mal angetan
Mit Lensing im Reichstag - das war klasse,
doch nichts gegen Cheffe in Sperlings Gasse.

Liebe Freunde, ich bin Ihnen an dieser Stelle eine Erklärung schuldig:

Die Sperlings Gasse ist eine Kneipen-Passage in Berlin, die die Die-La-Hei gerne besucht, wenn sie im November zu Gast bei den Roten Funken ist. Und dort trug sich folgende wahre Begebenheit zu, wovon der ich selbst Zeuge werden durfte oder musste.

Lieber Leo,
und auch den anderen Betroffenen sei gesagt, Zwischenrufe werden an dieser Stelle nicht entgegen genommen und bewusst ignoriert. Ich fahre detailgenau fort:

Mit Lensing im Reichstag - das war klasse,
doch nichts gegen Cheffe in Sperlings Gasse.

Der Cheffe, das war Walter Schmidt, 
das kriegten auch die Damen mit. 
Die haben Walter dann umgarnt, 
weil sie von Leo nichts geahnt,
der Walter Schmidt zum Chef gemacht, 
und das mit Vorsatz und Bedacht!

Typisch Leo, wie er's macht, 
macht Unsinn noch in tiefer Nacht.
Die Damen dachte : „Ah, Patron", 
vielleicht gibt's noch Profit davon. 
Doch dazu war er nicht parat, 
geschluckt hat nur der Elferrat.
Man sah die Damen rasch entflieh'n. 
Ich glaub', die rannten durch bis Wien.

Hat Leo einen Orden nicht aus Wien? 
Von Sisi, Österreichs Kaiserin?
Der glänzt zwar hell und ist tiptop. 
Verglichen mit dem Ossenkopp, 
bekommt er jetzt den zweiten Platz. 
Ihr kennt den Slogan doch: Natz hat's!

Laudatio gehalten und geschrieben von Secretarius Ralf Repöhler